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Die Partnerschaften der Stadt Teltow

Wir haben nicht vor, an dieser Stelle etwa die Geschichte der internationalen Beziehungen der Stadt Teltow in ihrer Gesamtheit darzustellen. Diese wurde nämlich durch die Völkerwanderung, die Kriege der letzten Jahrhunderte oder auch durch die von den napoleonischen Truppen oder den Hugenotten importierten Werte geprägt. Zahlreiche Historiker haben diese und weitere Vorgänge und ihre Einflüsse auf das hiesige Leben viel besser beschrieben, als wir es je tun könnten.
Wir begrenzen uns also hier auf die „moderne“ Zeit und auf die Beziehungen, die Gegenstand offizieller Akte seitens der Gemeindeverwaltung wurden.

In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als sich die damalige DDR auf der Suche nach internationaler Anerkennung befand, war es die Normandie, die als bevorzugter Partner des Bezirks Potsdam ausgesucht wurde. In diesem Zusammenhang entstanden 1964 erste briefliche Kontakte zwischen den Gemeinden Gonfreville l’Orcher und Teltow. So wandte sich am 15. August 1964 der Teltower Bürgermeister Alfred Pape in einem ersten offiziellen Brief an Jacques Eberhard, Bürgermeister von Gonfreville l’Orcher, mit dem Wunsch, „schriftliche Verbindung miteinander zu pflegen oder aber auch sofort persönliche Kontakte aufzunehmen“. Sehr bald entstanden Kontakte auf gewerkschaftlicher Ebene (eine 4-köpfige Delegation aus der Normandie besuchte noch 1964 das Geräte- und Reglerwerk). Bald darauf wurden französische Kinder in Ferienlagern von Teltower Werken aufgenommen. Im November 1965 bildete sich ein „Freundschaftskomitee für kommunale Auslandsbeziehungen“. 1966 besuchte eine Lehrerdelegation aus Gonfreville die Stadt Teltow. Im April kam ebenfalls Bürgermeister Jacques Eberhard aus Gonfreville l’Orcher.

Zwischen beiden Städten wurde dann 1966 ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Dieser wurde durch die Teltower Stadtverordnetenversammlung am 24. Mai 1966 und durch das Komitee für deutsch-französische Beziehungen in Gonfreville l’Orcher am 8. Juni 1966 bestätigt.

Es folgten langjährige Beziehungen: vor allem Kinder- und Sportlergruppen sowie Gewerkschaftler waren regelmäßig in Teltow zu Besuch. Einige Teltower Stadtrepräsentanten durften auch nach Gonfreville l’Orcher reisen.

Mit der „Wende“ schliefen allerdings diese Kontakte schlagartig ein. Es bedurfte dann mehrerer Jahre und wiederholter Bemühungen der französischen Seite, bis eine kleine Teltower Delegation im März 1997 den Weg in die Normandie fand. Kurz darauf wurde das „Komitee für deutsch-französische Partnerschaft in Teltow“ gegründet. Es organisierte in Zusammenarbeit mit dem „Comité de Jumelage“ aus Gonfreville immer mehr Treffen sowie zahlreiche kulturelle Ereignisse. Bald erkannten die jeweiligen Stadtoberhäupter die Notwendigkeit einer offiziellen Rahmenvereinbarung. Im Herbst 1999 wurde schließlich der Partnerschaftsvertrag zwischen den Gemeinden Gonfreville l’Orcher und Teltow von den Bürgermeistern Siegfried Kluge und Jean-Paul Lecoq unterschrieben.

Am 1. März 2002 gründeten wir den Verein „Teltow ohne Grenzen“, der sich unter anderem zur Aufgabe gab, die partnerschaftlichen Beziehungen der Stadt Teltow in ihrer Gesamtheit zu unterstützen, das heißt nicht nur im deutsch-französischen Austausch sondern auch mit allen anderen Partnerstädten.
Kurz nach dem Fall der Mauer war nämlich eine neue Partnerschaft entstanden, und zwar mit der Stadt Ahlen (Westfalen). Der Partnerschaftsvertrag wurde 1991 geschlossen. 10 Jahre lang bestand diese Beziehung hauptsächlich aus Treffen auf Ebene der Stadtverwaltung sowie aus wenigen Kontakten zwischen einzelnen Künstlern. Erst ab 2004 fanden mehr Bürger der beiden Gemeinden zueinander, nicht zuletzt dank der Mitwirkung von „Teltow ohne Grenzen“. 2005 bildete sich auch in Ahlen ein Partnerschaftsverein.

Am 5. Mai 2006 fuhr eine 13-köpfige Delegation unter Leitung von Bürgermeister Thomas Schmidt nach Polen. In Żagań ging es darum, den jüngsten Partnerschaftsvertrag der Stadt Teltow zu unterzeichnen. Inzwischen ist die 204 km lange Strecke vielen Teltowern bekannt und die Kontakte wachsen sowohl auf privater Ebene als auch zwischen Vereinen, Firmen, Verwaltungen usw.

Im Februar 2018 entschied sich die Stadt Teltow, eine erste nicht-europäische Partnerschaft zu beschließen. Bürgermeister Thomas Schmidt flog nach China, um dort die Urkunde zu unterzeichnen, die die Zusammenarbeit mit der ostchinesischen Region Rudong besiegelte.

Khotyn (Ukraine) unterhält 10 Städtepartnerschaften mit Städten in Polen, Rumänien und Frankreich, die alle seit 2013 geschlossen wurden. Teltow ist die einzige deutsche Städtepartnerschaft und zeichnet sich durch einen trilateralen Vertrag aus: Das gemeinsame Abkommen zwischen Khotyn (Ukraine), Teltow (Deutschland) und Zagan (Polen) wurde am 23. Januar 2023 im Zaganer Stadtschloss zwischen den drei Bürgermeistern unterzeichnet.

In Teltow erinnern sowohl eine Gonfrevillestraße als auch ein Ahlener Platz, eine Saganer Straße oder auch eine Rudongstraße an das wachsende Netzwerk der internationalen Beziehungen.

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