Nachdem von Teltow aus diverse Delegationen die drei Partnerstädte Gonfreville l’Orcher, Ahlen und Żagań im Laufe des Septembers besucht hatten, waren wir schließlich an der Reihe, Vertreter aus unseren drei Partnergemeinden hier in Teltow zu empfangen. Den Anlass bot natürlich das Teltower Stadtfest.
Als Bürgermeister Thomas Schmidt den Bieranstich am Donnerstag (3. Oktober) vollführte, hatten einige offizielle Vertreter der drei Schwesterstädte den Weg nach Teltow schon gefunden. Und die Vorsitzende des Żagańer Partnerschaftsvereins Alicja Wolska nutzte aus, dass sie im Vorfeld ihrer Ausstellung ihre Werke zu uns brachte, um der Zeremonie beizuwohnen.
Die Delegationen aus den Partnerschaftsvereinen reisten erst am Freitagabend an: Die meisten von Ihnen hatten sich aufgrund ihrer Arbeitsverhältnisse nicht früher in der Woche befreien können.
Und so meldeten sich am Freitag nacheinander etwas mehr als 20 Freunde aus Polen und Frankreich. Leider hatten unsere Ahlener Partner das Teltower Stadtfest 2013 nicht in ihr Jahresprogramm aufgenommen.
Ein Wort zur Stärke der französischen Delegation (17 Mitglieder): Die Stadt Gonfreville l’Orcher besitzt in Magland (französische Alpen) ein Ferienlager. Das Haus wird für Aufenthalte von Kindern, Jugendlichen oder auch Senioren aus Gonfreville genutzt. Dort werden auch zahlreiche Begegnungen organisiert, so zum Beispiel seit vielen Jahren zwischen Kindern aus Teltow, Gonfreville, der West-Sahara und weiteren Nationen. Ein solches Treffen war im Juni das Internationale Jugend-Fussballturnier mit 12 Mannschaften, darunter einem Team vom TFV. Organisiert war dieses Turnier durch die städtischen Sportabteilungen der Gemeinden Gonfreville und Magland, die für den Empfang der auswärtigen Kinder das oben erwähnte Ferienlager nutzten.
Aus Gesprächen am Rande dieses Treffens ergab sich, dass die Gastgeber weder Teltow noch die deutsche Hauptstadt kannten, obwohl sie seit langer Zeit die Teltower Kinder betreuen. Und so entstand die Idee eines Kennenlern-Wochenendes.
Für unsere 12 Gäste aus Gonfreville und Żagań konnten wir noch Privatquartiere organisieren. Dafür seien an dieser Stelle alle Familien gedankt, die ein Bett mit Frühstück angeboten haben. Unsere 9 „Maglanchards“ konnten wir leider nicht im gleichen privaten Rahmen unterbringen. Dies wurde ein Fall für den „Ruhlsdorfer Hof“ der Familie Mohrmann. Auch hier vielen Dank!
Am Freitagabend (4. Oktober) war es also so weit und wir konnten unsere Gäste aus Magland in Berlin-Schönefeld abholen. Am Sonnabend hatten sie zunächst Zeit, die Altstadt zu entdecken, gute Gelegenheit für sie, sich über das föderalistische System Deutschlands und die brandenburgische Wahlordnung zu informieren.
Ein zentraler Punkt der partnerschaftlichen Begegnungen an diesem Wochenende war dann die Vernissage der Werke der polnischen Malerin Alicja Wolska. Neben der Laudatio von Hans-Jürgen Brauer sorgten perfekt vorgetragene Chopin-Lieder für die richtige Stimmung im Bürgerhaus.
Ein ausgedehnter Spaziergang entlang des Zeppelinufers ergab anschließend den Rahmen nicht nur für skurrile Fotos. Die ausgestellten Mauerteile waren zugleich der Anlass zu unendlichen Fragen über die Mauer, die Lebensbedingungen in der DDR uvm.
Bis zur Oderstraße waren es nur noch wenige Schritte. Und es war gut so, denn der „Industriemuseum Region Teltow e.V.“ hatte zu einer Sonderführung eingeladen. Unter der fachkundigen Leitung von Lothar Starke und Norbert Gölitzer entdeckten wir alle gemeinsam die unglaublich vielfältigen Facetten der industriellen Entwicklung unserer nahen Region, nicht nur für unsere Gäste eine wahre Offenbarung! Zum Abschluss der Veranstaltung durften wir vor Ort warme Kost aus der Küche unseres Sponsors McHartung zu uns nehmen.
Nach diesem gehaltvollen Tag war es endlich Zeit für Entspannung: Das Stadtfest wartete.
Bildergalerie zum Teltower Stadtfest 2013
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