Fête de la Ville

Stadtfest in Gonfreville

Text und Fotos: Manuela Kuhlbrodt +++

AusstellungDas ältere Ehepaar ist schon fast an dem Stand vorüber, den eine deutsche, eine französische und eine polnische Fahne schmücken, als die Frau stehen bleibt. Ihr Blick ist auf ein großes Bild gefallen, das einen zerstörten Turm zeigt. Sie zögert einen Moment, geht näher heran, betrachtet ihn genauer, dann winkt sie ihren Mann heran. Gemeinsam besichtigen sie nun auch die anderen Motive der Mini-Ausstellung. Ein paar Minuten später sind die beiden in ein lebhaftes Gespräch mit den Betreuern des Standes vertieft…

Auf der Fête de la Ville, dem Stadtfest in der normannischen Partnerstadt Gonfreville l‘Ocher, gestaltete der Verein das aktuelle Thema „25 Jahre Mauerfall“. Die Bilder des Teltower Malers Hans-Jürgen Brauer sprachen für sich, so dass die Sprachbarriere zwischen Vereinsmitgliedern und interessierten Festbesuchern gering blieb. Wo nötig, sprangen der Vorsitzende Alain Gamper und Malte Goetz ein, der innerhalb eines Schüleraustausches ein Jahr lang das regionale Gymnasium in der Nähe von Gonfreville besucht hatte. Die Teltower freuten sich über die große Anteilnahme an diesem Ereignis der deutsch-deutschen Vergangenheit und waren erstaunt, wie gut die Franzosen darüber Bescheid wussten. – Jenes Ehepaar gehört übrigens zu den Zeitzeugen. Es erlebte die Öffnung der Mauer hautnah, weil es sich im November 1989 zu Besuch in Ost-Berlin aufhielt. Die Bilder hatten alte Erinnerungen wachgerufen.

Der Sonntagvormittag galt der Erinnerung an ein lokales Ereignis, der Befreiung Gonfrevilles durch die Alliierten am 3. September 1944. Aus diesem Anlass wird alljährlich eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Toten beider Weltkriege abgehalten. Zum 70. Jahrestag waren dazu Vertreter der Stadt Teltow in der französische Partnerstadt anwesend.

Kranzniederlegung            Gebinde

Beate Rietz, 1. Beigeordnete und Stellvertreterin des Bürgermeisters, legte einen Kranz nieder, die Vorsitzenden der beiden Städtepartnerschaftsvereine gemeinsam ein Blumengebinde.

Gastgeschenk1Den sich anschließenden Empfang beim Bürgermeister Jean-Paul Lecoq nutzten die Teltower, um ein Gastgeschenk an die Bürger der Stadt zu übergeben.Eine Zeichnung der Kirche St. Erkonwald im Zentrum der Stadt. Der Verein hatte das 2013 von Hans-Jürgen Brauer vor Ort gezeichnete Motiv erworben, weil es dem Anlass entsprechend passend schien. „Ohne den Mauerfall hätten die Teltower Bürger nicht die Möglichkeit gehabt, zu reisen und ihre Partnerstadt kennenzulernen“, betonte Alain Gamper, noch einmal auf die weitreichende Bedeutung des deutsch-deutschen Ereignisses verweisend.

 

LindeDen Nachmittag verbrachten die deutschen Gäste beim Fischerfest in der nahe gelegenen Hafenstadt Le Havre. Bevor sie sich Montagfrüh auf die 13-stündige Rückfahrt begaben, wurde ein Abschiedsfoto auf einem der Kreisverkehre in der Stadt gemacht.

Aus der Linde, die die Teltower dort vor Jahren pflanzten, ist inzwischen ein stattlicher Baum geworden. Gut gediehen wie die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Teltow und Gonfreville.

 

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