Zwischen dem 3. und dem 5. Oktober wurden alle drei Partnerstädte Teltows auf unterschiedliche Art und Weise geehrt.
Beim Bieranstich zu Beginn des Stadtfestes waren bereits Delegationen aus Gonfreville l’Orcher und aus Ahlen anwesend. Das strahlende Wetter motivierte uns bald zu einem ausgedehnten Rundgang auf dem Festgelände. Selbstverständlich legten wir auch mehrere Pausen ein, um die verschiedenen flüssigen sowie nicht flüssigen Angebote und Spezialitäten ausgiebig zu kosten. Und so wurde es im Nu spät genug, um die Privatquartiere zu belegen und den Abend gemeinsam mit den jeweiligen Gasteltern ausklingen zu lassen.
Am Sonnabend traf man sich ausgeruht am Ahlener Platz, wo bislang lediglich zwei Schilder die Entfernung nach Gonfreville und Ahlen verkündeten. Jetzt war es an der Zeit, die bestehende Lücke zu schließen.Es wurde also das neue Hinweisschild zur polnischen Partnerstadt offiziell enthüllt, mit welchem unsere Verwaltung Erfinderqualitäten bewies, schuf sie doch gleich eine neue deutsch-polnische Schreibweise: Aus dem polnischen „Żagań“ und dem deutschen „Sagan“ ergab sich die Wortschöpfung „Zagan“.
Nach diesem kurzen offiziellen Akt konnten wir uns dem Thema des Wochenendes widmen: dem Fall der Mauer vor 25 Jahren. Unsere bunt gemischte Gruppe aus Franzosen und Deutschen fuhr zunächst zur Gedenkstätte Bernauer Straße. Dort sorgten die gezeigten Mauerelemente und die übrigen Exponate für nicht enden wollenden Gespräche. Und so mussten die Zeitzeugen aus unseren Reihen den ganzen Tag lang Rede und Antwort stehen
. Ein weiterer Höhepunkt war dann die Besichtigung der Ausstellung im Tränenpalast der Friedrichsstraße. Kein Wunder, wenn am Ende eines solch vollen Tages nicht nur die Beine schwer waren sondern auch die Köpfe noch lange rauchten.
Der Sonntag begann mit einem doppelten Paukenschlag: innerhalb kürzester Zeit wurden gleich zwei Ausstellungen eröffnet, die von „Teltow ohne Grenzen“ initiiert, realisiert und kuratiert wurden. Zwei sehr unterschiedliche Ahlener Künstler hatten das Beste aus ihrem jeweiligen Wirken nach Teltow gebracht. Neben den größtenteils abstrakten und recht beeindruckenden Werken des Franz-Josef Kosel im Bürgerhaus erwarteten uns im Rathaus die detailreichen und farbenfrohen Stadtansichten aus der Hand Martin Hatschers.
Da kann sich Teltow nur freuen, dass seine ersten Postkarten mit Teltow-Motiven bereits zu haben sind.
Der Sonntagnachmittag stand wieder unter dem Motto „Mauer und Mauerfall“. Erst führte unser Weg zum Museum im so genannten Kommandantenturm am ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden. Und wieder einmal sahen sich unsere Teltower Mitglieder den unterschiedlichsten Fragen ausgesetzt.
Anschließend begab sich unsere Truppe noch zum „Panzerdenkmal“, das in seinem rosa Anstrich für etliche erstaunte Gesichter sorgte.
Auf Wunsch unserer Gäste machten wir noch einen Abstecher zum Teltower Friedhof, um unseren langjährigen Mitgliedern Gisela Greiner und Horst Lübeck die Ehre zu erweisen.
Nun wäre es beinahe überflüssig zu erwähnen, dass nach einem derart bewegenden Wochenende das Abschiedsessen im Restaurant Kālidāsa eine weitere Gelegenheit bot, sich ausführlich mit Themen rund um Ausgrenzung, Intoleranz, Gesellschaftsformen, modernen Terrorismus und noch mehr zu befassen.
Mögen Austauschbeziehungen und gemeinsame Erfahrungen immer so intensiv sein!